Weiterbildung ist teuer. Diese Aussage höre ich fast täglich, wenn ich mit Interessenten spreche. Die Kosten für qualifizierte Schulungen und Kurse scheinen für viele Menschen und Unternehmen eine unüberwindbare Hürde zu sein. Dabei existiert in Deutschland ein umfangreiches System zur Förderung beruflicher Weiterbildung, das vielen Menschen völlig unbekannt ist oder als zu kompliziert erscheint.
Die Wahrheit ist: Es gibt erhebliche finanzielle Unterstützung für Weiterbildung, sowohl für Einzelpersonen als auch für Unternehmen. Die beiden zentralen Begriffe in diesem Zusammenhang sind AZAV und Bildungsgutschein. In diesem Artikel erkläre ich Ihnen ausführlich, was diese Begriffe bedeuten, wer Anspruch auf Förderung hat, wie der Prozess funktioniert und wie Sie diese Möglichkeiten konkret für sich oder Ihre Mitarbeiter nutzen können.
AZAV ist die Abkürzung für "Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung". Hinter diesem sperrigen Begriff verbirgt sich ein Qualitätssicherungssystem für berufliche Weiterbildungen. Die AZAV regelt, welche Anforderungen Bildungsträger und ihre Kurse erfüllen müssen, damit sie durch die Bundesagentur für Arbeit oder Jobcenter gefördert werden können. Für Sie als Teilnehmer oder Unternehmen bedeutet eine AZAV-Zertifizierung zweierlei: Erstens hat der Bildungsanbieter nachgewiesen, dass er bestimmte Qualitätsstandards erfüllt, regelmäßig überprüft wird und professionell arbeitet. Zweitens können die Kosten für diese Weiterbildung durch öffentliche Mittel übernommen werden, wenn Sie die Voraussetzungen erfüllen. Die AZAV-Zertifizierung ist also sowohl ein Qualitätssiegel als auch die Voraussetzung für Förderung.
Der Bildungsgutschein ist das konkrete Instrument, mit dem die Förderung umgesetzt wird. Er ist eine schriftliche Zusage der Agentur für Arbeit oder des Jobcenters, die Kosten für eine berufliche Weiterbildung zu übernehmen. Auf diesem Gutschein sind das Bildungsziel, die Dauer der Förderung, der regionale Geltungsbereich und die Gültigkeitsdauer festgelegt. Mit einem Bildungsgutschein können Sie sich bei einem AZAV-zertifizierten Bildungsträger Ihrer Wahl für einen passenden Kurs anmelden. Der Bildungsträger rechnet die Kosten dann direkt mit der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter ab. Sie als Teilnehmer zahlen nichts.
Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass Bildungsgutscheine nur für Arbeitslose gedacht sind. Das stimmt nicht. Zwar ist die Förderung von Arbeitslosen ein wichtiger Bestandteil, aber auch Arbeitnehmer können unter bestimmten Voraussetzungen einen Bildungsgutschein erhalten. Die Grundidee ist, dass Weiterbildung gefördert wird, wenn sie die berufliche Situation verbessert oder stabilisiert. Das kann bedeuten, dass Sie durch die Weiterbildung einen drohenden Jobverlust vermeiden, Ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern oder sich für neue berufliche Aufgaben qualifizieren. Auch Berufsrückkehrer, die nach längerer Pause wieder ins Arbeitsleben einsteigen möchten, können gefördert werden. Die konkreten Voraussetzungen sind individuell und hängen von Ihrer persönlichen Situation ab.
Für Unternehmen gibt es ebenfalls Fördermöglichkeiten, die oft noch weniger bekannt sind. Wenn Sie als Arbeitgeber Ihre Mitarbeiter weiterbilden möchten, können Sie unter bestimmten Bedingungen Unterstützung erhalten. Das Qualifizierungschancengesetz und das Arbeit-von-morgen-Gesetz haben die Möglichkeiten hier in den letzten Jahren deutlich erweitert. Gefördert werden können nicht nur die Kurskosten, sondern auch ein Teil der Lohnkosten während der Weiterbildung. Das bedeutet: Ihr Mitarbeiter nimmt an einer Weiterbildung teil, Sie zahlen weiterhin das Gehalt, aber ein Teil dieser Kosten wird Ihnen erstattet. Die Höhe der Förderung hängt von der Unternehmensgröße ab. Kleinere Unternehmen erhalten höhere Zuschüsse als größere. Diese Regelung soll insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen helfen, ihre Mitarbeiter weiterzubilden, ohne dass die Kosten zur untragbaren Belastung werden.
Die Weiterbildung selbst kann flexibel gestaltet werden. Sie muss nicht zwingend in Vollzeit stattfinden. Viele Kurse werden auch in Teilzeit angeboten, sodass Arbeitnehmer parallel weiterarbeiten können. Das ist besonders für Unternehmen interessant, die ihre Mitarbeiter nicht komplett freistellen können oder möchten. Auch berufsbegleitende Formate, bei denen die Weiterbildung abends oder am Wochenende stattfindet, können unter Umständen gefördert werden. Die Flexibilität ermöglicht es, Weiterbildung an die individuelle Lebenssituation anzupassen, sei es familiäre Verpflichtungen, gesundheitliche Einschränkungen oder betriebliche Notwendigkeiten.
Nun zur praktischen Frage: Wie komme ich zu einem Bildungsgutschein? Der Prozess beginnt mit einem Beratungsgespräch bei der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter. Vereinbaren Sie einen Termin und bereiten Sie sich darauf vor, Ihre berufliche Situation und Ihre Weiterbildungswünsche zu erläutern. Es ist hilfreich, wenn Sie bereits eine konkrete Vorstellung haben, welche Weiterbildung Sie absolvieren möchten und warum diese für Ihre berufliche Entwicklung sinnvoll ist. Je klarer Sie Ihr Ziel formulieren können, desto besser. Erklären Sie, welche beruflichen Perspektiven sich durch die Weiterbildung eröffnen, welche Kompetenzen Sie erwerben möchten und wie das Ihre Situation auf dem Arbeitsmarkt verbessert.
Die Entscheidung über die Bewilligung eines Bildungsgutscheins liegt im Ermessen des Beraters oder der Beraterin. Es gibt keinen Rechtsanspruch auf einen Bildungsgutschein, aber es gibt klare Kriterien, die erfüllt sein müssen. Die Weiterbildung muss notwendig sein, um Sie bei der beruflichen Eingliederung zu unterstützen, einen drohenden Arbeitsplatzverlust abzuwenden oder einen fehlenden Berufsabschluss nachzuholen. Die Weiterbildung muss außerdem bei einem zugelassenen Träger stattfinden und der Kurs selbst muss AZAV-zertifiziert sein. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind und der Berater überzeugt ist, dass die Weiterbildung sinnvoll ist, erhalten Sie den Bildungsgutschein.
Genau an diesem Punkt wird es für viele Menschen kompliziert. Welche Unterlagen muss ich mitbringen? Wie formuliere ich mein Anliegen überzeugend? Was passiert, wenn der Antrag abgelehnt wird? Welche Weiterbildung passt überhaupt zu meiner Situation? Diese Fragen führen dazu, dass viele Menschen den Prozess als zu aufwendig empfinden und auf Förderung verzichten, obwohl sie Anspruch darauf hätten. Deshalb bieten wir bei der Dr. Birn Akademie eine kostenlose und unverbindliche Beratung an. Linda aus unserem Team ist Ihre Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um AZAV, Bildungsgutschein und Förderung. Sie kennt die Prozesse, weiß, worauf es ankommt und kann Ihnen Schritt für Schritt erklären, wie Sie vorgehen sollten. Diese Unterstützung ist für Sie kostenfrei, weil wir möchten, dass möglichst viele Menschen die Chance auf geförderte Weiterbildung nutzen können.
Für Unternehmen sieht der Prozess etwas anders aus. Wenn Sie als Arbeitgeber Ihre Mitarbeiter weiterbilden lassen möchten, wenden Sie sich ebenfalls an die Agentur für Arbeit. Dort gibt es spezielle Ansprechpartner für den Arbeitgeberservice. Auch hier ist eine gute Vorbereitung wichtig. Erklären Sie, warum die Weiterbildung für Ihr Unternehmen und den betreffenden Mitarbeiter notwendig ist. Zeigen Sie auf, welche betrieblichen Herausforderungen durch die Weiterbildung bewältigt werden können, welche neuen Aufgaben der Mitarbeiter übernehmen soll oder wie die Weiterbildung zur Sicherung von Arbeitsplätzen beiträgt. Je klarer Sie den betrieblichen Nutzen darstellen können, desto höher sind die Chancen auf Förderung. Auch hier unterstützen wir Sie gerne. Wir helfen Ihnen bei der Vorbereitung des Antrags, beraten Sie zu den Fördermöglichkeiten und stehen Ihnen während des gesamten Prozesses beratend zur Seite. Viele Unternehmen sind unsicher, welche Argumente überzeugen und welche Unterlagen benötigt werden. Linda aus unserem Team kennt die Anforderungen genau und kann Sie gezielt unterstützen, damit Ihr Antrag erfolgreich ist.
Ein häufiges Missverständnis betrifft die zeitliche Abfolge. Viele Menschen glauben, sie müssten sich erst für einen Kurs anmelden und dann die Förderung beantragen. Das ist falsch und kann dazu führen, dass die Förderung abgelehnt wird. Der richtige Ablauf ist: Erst den Bildungsgutschein beantragen und erhalten, dann den Kurs auswählen und sich anmelden. Der Bildungsgutschein hat eine Gültigkeitsdauer, innerhalb derer Sie sich für einen passenden Kurs entscheiden müssen. Diese Frist liegt meist bei drei Monaten, kann aber variieren. Wichtig ist, dass Sie sich nicht vor Erhalt des Gutscheins verbindlich für einen Kurs anmelden, da sonst die Förderung gefährdet ist.
Die AZAV-Zertifizierung selbst ist ein aufwendiger Prozess für Bildungsträger. Wir bei der Dr. Birn Akademie haben diesen Prozess durchlaufen und erfüllen alle Anforderungen. Das bedeutet für Sie: Unsere Kurse sind förderfähig, unsere Qualität wird regelmäßig extern überprüft und wir arbeiten nach festgelegten Standards. Die Zertifizierung umfasst sowohl den Träger selbst als auch jede einzelne Maßnahme, also jeden Kurs. Beide müssen zugelassen sein, damit die Förderung greift. Wenn Sie einen Bildungsgutschein haben, können Sie sich direkt bei uns anmelden. Wir kümmern uns um die Abrechnung mit der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter. Sie müssen sich um die finanzielle Seite nicht kümmern.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Transparenz über die tatsächlichen Kosten. Viele Menschen sind überrascht, wenn sie erfahren, was eine qualifizierte Weiterbildung kostet. Ein mehrmonatiger Kurs kann schnell mehrere tausend Euro kosten. Diese Summe ist für die meisten Privatpersonen nicht einfach aufzubringen. Die Förderung durch einen Bildungsgutschein macht solche Weiterbildungen zugänglich, die sonst außer Reichweite wären. Für Unternehmen gilt ähnliches: Die Kombination aus Kurskosten und Lohnkosten während der Weiterbildung kann erheblich sein. Die Förderung reduziert diese Belastung deutlich und macht Weiterbildung auch für kleinere Unternehmen realistisch.
Es gibt auch Situationen, in denen ein Bildungsgutschein abgelehnt wird. Das kann verschiedene Gründe haben: Die Weiterbildung wird als nicht notwendig eingeschätzt, die Voraussetzungen sind nicht erfüllt oder es fehlen Nachweise. Eine Ablehnung ist kein endgültiges Nein. Sie können Widerspruch einlegen, zusätzliche Argumente vorbringen oder zu einem späteren Zeitpunkt einen neuen Antrag stellen. Auch hier kann eine Beratung hilfreich sein, um die Gründe für die Ablehnung zu verstehen und den Antrag zu verbessern.
Zusammengefasst: AZAV und Bildungsgutschein sind mächtige Instrumente, um Weiterbildung zu finanzieren. Sie ermöglichen es Einzelpersonen, sich beruflich weiterzuentwickeln, ohne die finanzielle Last allein tragen zu müssen. Sie ermöglichen es Unternehmen, in ihre Mitarbeiter zu investieren und gleichzeitig Kosten zu sparen. Die Voraussetzung ist, dass Sie die Möglichkeiten kennen, den Prozess verstehen und die richtigen Schritte gehen. Genau dabei möchten wir Sie unterstützen.
Wenn Sie Fragen zu AZAV, Bildungsgutschein oder anderen Fördermöglichkeiten haben, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Linda aus unserem Team berät Sie gerne, kostenlos und unverbindlich. Gemeinsam finden wir heraus, welche Förderung für Sie oder Ihre Mitarbeiter in Frage kommt und wie Sie diese beantragen können. Weiterbildung muss nicht teuer sein, wenn Sie die richtigen Wege kennen.
Kontakt: info@birn.academy oder 0761 15538280
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